Ziggy Kańczukowski – Dänemark (1994)

Dieses Foto zeigt eine ruhige, fast eingefrorene Landschaft eines Kanals in der Nähe von Aarhus, Dänemark. Die festgemachten Boote ziehen in gleichmäßigem Rhythmus eine Linie Richtung Horizont. Das Wasser – glatt und scheinbar unbeweglich – spiegelt eine Welt wider, die so flüchtig ist wie die im Bild festgehaltene Erinnerung an den Moment. Auf der rechten Seite sehen wir einen Haufen Stangen, die vielleicht darauf warten, verwendet zu werden, vielleicht vergessen – sie werden zu einem „Punctum“, einem Element, das den Blick anzieht und den Betrachter aus der Harmonie der Komposition reißt.
 Das Foto trägt das Gewicht der Geschichte in sich – sowohl die vom Ort erzählte als auch die mit seiner Technik verbundene. Ein Scan eines verlorenen Silbernegativs macht dieses Bild zu einem fast archäologischen Zeugnis, gedruckt auf Papier. Trotz der Unklarheit über die Drucktechnik strahlt das Foto Authentizität aus und bietet Raum zur Kontemplation. Es ist nicht nur ein Bild eines Ortes, sondern auch eine Aufzeichnung von Emotionen, flüchtigem Licht und stillem Leben. Es versetzt den Betrachter in einen Zustand des Innehaltens und öffnet die Tür zur Vergangenheit, die wir nicht mehr berühren können, die wir aber immer noch sehen können.
 Ich lege dem Foto ein Echtheitszertifikat bei, das seinen einzigartigen Charakter und Sammlerwert bestätigt. Es ist ein Werk, das nicht nur den Raum schmückt, sondern auch ein Zeugnis vergangener Momente darstellt, das in Form einer künstlerischen Aufzeichnung festgehalten wird.